Die Seite für ölverschmierte Hände

Mein erstes "offizielles" Mofa. Eine DKW Hobby Rider

Anfang der 70er Jahre fing alles an. Zu dieser Zeit waren Mofas, Mopeds, Mokicks und Kleinkrafträder allgegenwärtig. 80ccm und 125ccm waren damals noch Motorräder für die man den Führerschein Kl.1 brauchte.
Ich war früh begeistert, nur durfte man ja frühestens mit 15 Jahren Mofa fahren. Herrliche Zeiten: Keine Prüfbescheinigung und keine Helmpflicht, was ich auch heute noch für schwachsinnig erachte. Eine Prüfung für ein Gefährt welches heute von jedem Mountainbiker locker überholt wird, der aber keinen Helm tragen muss.

So kam es Anfang der 70er dazu dass ich einen Gogo-Roller in einem Garten entdeckte. Offenbar war dieser lange nicht bewegt worden und stand unter einer Plane. Also fragte ich den Besitzer und bekam den Roller geschenkt. Kurze Zeit später entdeckte ich mit einem Freund auf einer Müllkippe (ja, zu der Zeit gab es noch hier und da wilde Müllkippen) eine alte NSU Max.
Allerdings fehlte der Motor und das Motorrad war hellblau gestrichen. Auch dieses Moped habe ich mit nach Hause genommen.
Damals lebte mein Vater noch bei unserer Familie und als ich eines Tages von der Schule nach Hause kam waren beide vom Schrotthändler abgeholt worden.
Das nehme ich ihm auch heute noch übel auch wenn ich seit über 30 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm habe.

Als meine Eltern sich getrennt hatten und mein Vater weg war hatte ich aber freie Bahn. Ich kaufte mit 14 Jahren (oder war ich erst 13?) eine Vespa Ciao. Da ich das Mofa aber noch nicht fahren durfte (was ich aber auf Feldwegen trotzdem tat) bekam es erst einmal meine ältere Schwester zum Fahren.
Kurze Zeit später, ich schwänzte gerade den lästigen Schwimmunterricht, entdeckte ich in der Garage einer ausgebrannten Discothek eine alte Zündapp Combinette aus den 60er Jahren.
Auch hier machte ich den Besitzer ausfindig, fragte und bekam das Mokick geschenkt. Nur, ich durfte ja noch nicht einmal Mofa fahren. Was also tun mit einem Mokick?
Nun, es dauerte nicht lange und ich tauschte das Mokick gegen 2 Mobylette M1 Mofas. Ja richtig, diese Dinger ohne Federung und mit Felgenbremse vorn, in weinrot metallic !!

So kamen und gingen nahezu unzählige Mopeds während meiner Jugend. Auch ein selbstgebautes Kart mit einem Motor von einem Garelli Kleinkraftrad hatte ich einmal.
Ich wurde 15 und durfte dann endlich offiziell Mofa fahren. Also kaufte ich von einem Schulkameraden eine DKW Hobbyrider (die HR1, noch mit Gebläsegekühltem Motor). Wenn sich eine interessante Gelegenheit bot konnte ich nicht anders als das Moped zu kaufen.
Viele Mopeds von Kreidler, Zündapp, Peugeot, Vespa, Mobylette, Puch, Hercules, Solex, Garelli, DKW, Victoria, Starflite, Batavus etc. standen damals bei mir im Keller. Ob nun eine Zündapp 434 "Bergsteiger", Kreidler Florett, Vespa 50N, Peugeot 101 und 103, Puch Maxi, Garelli Bonanza etc. war mir egal.

 

Zwischendurch hatte ich sogar ein umgebautes Kett-Car mit einem Garelli-Kleinkraftradmotor. Der Motor war hinten seitlich angebracht, hatte vorn Pedale für Gas und Kupplung und geschaltet wurde direkt am Fußschalthebel des Motors. Da musste man aber immer aufpassen das man sich nicht am Auspuff verbrennt wenn man zum Schalten nach hinten gegriffen hat. Trotz verstärkter Achse riss aber immer wieder das Kettenritzel an der Achse ab. Der Motor war einfach überdimensioniert. Klar, mit weniger Gas geben hätte die Konstruktion sicher länger gehalten. Aber wer kann sich da schon zügeln.

Im Sommer 1980 fing ich eine Ausbildung bei einem Geschäft für Fahrräder und Mopeds an (nicht verwunderlich, oder?).
Solche Geschäfte gab es damals noch überall. Ersatzteile gab es neu und sofort.
Heute habe ich schon Mühe um an Ersatzteile für die Starflite zu kommen.
Starflite gab es damals bei Quelle, Neckermann und Karstadt. Das Image war dementsprechend nicht toll und wie so viele Mopeds rettete schon damals kaum jemand eine Starflite vor dem Schrott.
Ich arbeitete während der Ausbildung hauptsächlich in der Ersatzteilabteilung, schliesslich kannte ich mich mit den meisten Marken und Modellen gut aus.
Die Moped Werkstatt war schräg gegenüber in einem alten ehemaligen Speicher. Der damalige Mechaniker nutzte aber diese räumliche Trennung und verkaufte Ersatzteile und Öl unter der Hand. Bis er dann irgendwann aufflog und rausflog.
Ab da übernahm ich die Mopedwerkstatt. Ich musste sicher noch einiges dazu lernen aber es klappte ganz gut.
Nach der Ausbildung drohte der Zivildienst, so arbeitete ich bis dahin in einer Werkstatt für KTM Motocross Motorräder.
Später schlug es mich beruflich in andere Felder, aber ölige Hände habe ich auch heute noch oft.

Mittlerweile ist die Werkstatt ganz gut ausgerüstet. Es gibt eine Hebebühne für die Mopeds, ein paar Werkzeugschränke, Spezialwerkzeuge, diverse Polradabzieher für verschiedene Modelle, einen Motorhalter damit man auch bequem an einem ausgebauten Motor arbeiten kann, ein Endoskop um auch an uneinsehbaren Stellen mal reinzuschauen und natürlich jede Menge standesgemässe Deko.

Anfang 2018 wurde es in der Garage dann doch zu voll. Man konnte kaum noch um die Hebebühne laufen ohne sich ständig irgendwo die Knochen weh zu tun oder die Klamotten zu zerreissen weil man mal wieder irgendwo hängengeblieben ist. Auch wenn es mir in der Seele schmerzte, so ging es nicht weiter. So habe ich beschlossen den Rabeneick-Roller zu behalten und die Peugeot-Modelle. Das macht auch die Ersatzteilhaltung einfacher. Immerhin kostet ja auch die Versicherung immer Geld. Das ist zwar kein Vermögen, aber wenn man kaum dazu kommt die Mopeds zu fahren macht das keinen Sinn. Die Mopeds sollen (und wollen) schliesslich bewegt werden. Ich will ja kein Museum aufmachen.

Falls jemand tote Links auf der Seite entdeckt wäre ich dankbar für eine Info über das Kontaktformular damit ich das schnellstmöglich korrigieren kann. Danke.

 

Der aktuelle Fuhrpark:

 

Peugeot 101 NMT-D Bj.75 (Mofa)

Rabeneick R50 Bj. 63 (Mokick-Roller)

Vespa Ciao SC Bj.74 (Mofa)

Vespa Ciao Moped

Suzuki RV 50 Bj. 76

CT-Bike (Derbi DS 50) Elektroroller

 

Die Werkstatt mit Hebebühne

Polradabzieher, Spiegel, Teleskopmagnet, Mikrometerschraube, Blattlehre etc.

Kugellager Abzieher

Werkstattdeko

Werkstatt

Laptop für Endoskop, Recherche oder einfach nur zur Unterhaltung

Motorhalter

Werkstatt

Was bekommt man zu Weihnachten wenn man schon fast alles hat? Von der Liebsten bekam ich einen Werkstattsitz (man ist ja nicht mehr der Jüngste). Der Werkstattsitz hat Rollen, eine hochklappbare Sitzfläche, je eine Schublade links und rechts und einen kleinen Halter für Schraubendreher etc. an der Vorderseite. So kann man nun bequem sitzen beim Arbeiten wenn die Hebebühne auf die richtige Höhe gefahren wurde. Sehr angenehmes arbeiten.

Im Februar 2018 habe ich mir dann endlich noch ein grösseres Ultraschall-Reinigungsgerät gegönnt, ein Teilewaschgerät und eine günstige hydraulische Presse. So eine Presse braucht man selten, aber wenn man eine braucht und keine hat ist das ja auch doof.

 

Anfang 2019 habe ich mir dann endlich einen kleinen Kompressor zugelegt und ein kleines Sandstrahlgerät für Zündkerzen. Ausserdem habe ich noch einmal in Werkzeug investiert: Vakuumpumpe, diverse Abzieher und Gewindereparatur.

Hier befand sich einmal das Kontaktformular über das ich viele Anfragen erhalten habe. Ich habe viel in meinen Unterlagen gewühlt, technische Daten recherchiert, Tipps gegeben oder Ersatzteilquellen benannt. Leider bekam ich auf 95% meiner Antworten nicht einmal ein "Danke" oder irgendeine Rückmeldung. Ich helfe gern, aber ich bin auch keine kostenlose Auskunft. Daher habe ich das Kontaktformular im September 2018 nun entfernt.

Druckversion | Sitemap
© Sebastian Namyslik