Die Piaggio Ciao

Die Ciao ist ein Mofa / Moped aus dem Hause Piaggio und wurde von 1967 bis 2006 gebaut und erfreute sich international grosser Beliebtheit.

In Deutschland kam sie 1968 auf den Markt.

Die Ciao wurde auch nicht nur in Europa verkauft sondern unter anderem auch in den USA.

Eigentlich basiert die Ciao auf einem Entwurf von 1955 für ein Fahrrad und wurde von dem italienischen Ingenieur Bruno Gaddi entworfen.

Von der Ciao wurden ca. 3,5 Millionen Exemplare gebaut.

Produktion der Ciao im Werk in Pontedera

Dadurch bedingt gab es nahezu unzählige Varianten da die Ciao natürlich den landesspezifischen gesetzlichen Regelungen entsprechen musste.

Diese vielen Varianten und Änderungen aufzulisten würde aber sicher eine eigene mehrseitige Webseite füllen. Noch dazu wurden mittlerweile so viele Mopeds umgebaut und es gibt nur noch sehr wenige Ciao im Originalzustand.

 

Die Ciao überzeugte durch eine simple, aber durchdachte Technik die einfach zu warten bzw. zu reparieren war. Der Keilriemenantrieb war wartungsarm und langlebig.

Grundlegendes

Was die einzelnen Serien betrifft gibt es immer wieder Meinungsverschiedenheiten da viele die Arcobaleno noch zur ersten Serie zählen. Das ist zwar etwas verwirrend weil die ERRE 2 ja nach der Arcobaleno kam, aber zwischen der ersten Serie und der Arcobaleno schon deutliche Unterschiede bestehen.

Für mich geht die erste Serie bis 1972, da gab es aber kurzzeitig die Ciao R und die Arcobaleno parallel. Die Grenze sieht man aber recht deutlich wenn man sich einmal Fotos der Ciao R und der Arcobaleno anschaut. Für mich ist alles die erste Serie was noch die am Tank abgerundeten Seitenverkleidungen hat (siehe technische Infos).

In Deutschland waren die Ciao grundsätzlich besser ausgestattet als die italienischen Modelle, so hatten die deutschen Modelle einen Tacho (bis auf Ciao-A) und die SC hatte Schutzbleche aus Edelstahl während die italienischen Modelle lackierte Schutzbleche hatten.

Auch wird oft behauptet dass es die Ciao SC nur ab der Arcobaleno gab, aber die erste Ciao SC kam bereits 1971 raus und hatte noch die runden Seitenverkleidungen, aber dafür den Ochsenkopflenker den es eigentlich erst ab der Arcobaleno gab. Ihr seht es ist alles nicht so einfach.

 

Grundlegend verfügte die Ciao über einen drehschiebergesteuerten Einzylinder-Zweitaktmotor mit rund 49cm³ und liegendem Zylinder mit Zwangskühlung (Gebläsekühlung). Das Getriebe befand sich im Hinterrad, angetrieben über eine trockene Fliehkraftkupplung und Keilriemen. Verbaut wurde ein Dellorto Vergaser dessen Grösse ja nach Land und Ausführung variierte. Die grundlegende Optik wandelte sich in den knapp 40 Jahren Produktionszeit nur wenig, dennoch gab es viele zeitgemässe Detailänderungen. Die Mopedversion wurde in Deutschland mit Tacho und Rückspiegel ausgeliefert.

Obwohl sich dieses Gerücht tapfer hält gab es bei der Ciao zwar unterschiedliche Kurbelwellen, Motorgehäuse, Zylinder und Vergaser, nur gab es nie eine „Mofa-Kurbelwelle“ bzw. eine „Moped-Kurbelwelle".

Die Unterschiede zwischen Mofa und Moped bestanden aus unterschiedlichen Motorgehäusen mit unterschiedlich grossen Einlassfenstern, anderen Steuerzeiten, anderen Vergasern, Bedüsung, Luftfilter, Auspuff und Übersetzung.

Frühe Motoren hatten eine Bohrung von 38,4mm mit 49,77cm³, später dann eine Bohrung von 38,2mm mit 49,28cm³. Das erste Übermass betrug beim Grundmass von 38,4mm dann 38,6mm, das zweite Übermass betrug 38,8mm.

Im Laufe der Produktion gab es auch immer wieder geringfügige Änderungen am Rahmen weil sich z.B. die Befestigungspunkte für Zündspule, Trittbrett etc. geändert haben.

Das Piaggio Logo war von 1966 bis 1993 gleich (schwarzer Rahmen des Sechsecks und weisser Schriftzug "Piaggio" und weisses "Doppel-P" auf dem Logo), ab 1993 wurde der Rahmen um das Logo etwas schmaler und der Schriftzug "Piaggio" verschwand vom Logo selbst und gelangte unter das Logo.

Ab 1999 wurde der Rahmen um das Logo als auch das Logo fetter und man wechselte von der Farbe des Logos von weiss zu silber, ebenso war der Rahmen des Logos nicht mehr schwarz sondern ebenfalls silber.

In 2015 wurde der Rahmen dann nochmals etwas dicker um das Sechseck zu betonen. Das alte Piaggio Logo wie es von 1946 bis 1966 Verwendung bei den Motorfahrzeugen fand gab es nie bei der Ciao. Auf den Emblemen am Fahrzeug hatten die frühen Logos keine weisse sondern silberne Schrift, auch das "Doppel-P" war silberfarbig.

Näheres zu den Logos nebst Abbildungen findet man hier:

https://1000logos.net/piaggio-logo/

Ausländische Versionen

In Schweden verfügten die frühen Ciao über eine Rücktrittbremse, ausserdem hatten die schwedischen Ciao den Scheinwerfer der Si, das Rücklicht der C24, eine Schnarre und keinen Kennzeichenhalter weil es in Schweden für Mofas keine Kennzeichen gibt. In Italien gab es keinen Tacho, dafür aber eine Schnarre. In den Niederlanden gab es einen zusätzlichen Halter für das Kennzeichen auf dem vorderen Schutzblech, in den USA gab es ein grosses Rücklicht mit Bremslicht, in Frankreich gab es gelbe Scheinwerferlampen und für wieder andere Länder gab es Ausführungen mit einem Soziuskissen und Fussrasten oder z.B. eine Kennzeichenbeleuchtung.

Die Ciao mit Rücktrittbremse (Schweden)

Die Ciao mit dem Soziussattel und Fussrastenanlage

Ciao Porter

 

Auch als Lastenmoped war die Ciao unter dem Namen „Porter“ zu haben. Hierbei handelte es sich um einen modifizierten Ciao Rahmen mit 2 Rädern vorn und einer Ladefläche vorn. Sie erreichte allerdings nur ein Geschwindigkeit von 28 km/h, war dadurch aber schneller als 25 km/h und somit führerscheinpflichtig ab 16 Jahren zu fahren. Schneller damit zu fahren soll sehr abenteuerlich gewesen sein. Die Porter kostete 1974 satte 1.740 DM, mit Metalldeckel für die Ladefläche 1.895 DM.

Die Ciao Porter gab es in drei Serien:

Serie 1 ab 1970 mit den spitzen Lenkerhebeln, Chromspeichen-Hinterrad und dem Scheinwerfer am Lenker. Serie 2 von 1974 bis 1992 mit den Kugeln an den Hebeln und einem vorne an der Ladefläche befestigten Scheinwerfer und die Serie 3 mit einem Gussrad hinten und elektronischer Zündung.

Der 6,5 Liter Tank befand sich auf dem Gepäckträger. Die Ciao Porter gab es nur mit Variomatik und einem 18,28-Getriebe. Sie wog 80 kg und hatte ein zulässiges Gesamtgewicht von 250 kg. Die Abmessungen der Ladefläche betrugen 940 x 850mm (B x L). Bei der Ciao Porter gab es auch eine Feststellbremse. Die Ciao Porter ist selten und gesucht.

Ich will hier aber einmal versuchen ein wenig der Modellgeschichte der Ciao aufzulisten. Mir ist bewusst dass dies nur ein grober Überblick ist. Wer noch mehr Detailinfos hat kann sich gerne bei mir melden.

Die Ciao Modelle haben alle einen Modellcode der am Anfang der Rahmennummer zu finden ist, z.B. M7E1T. Dieser schlüsselt sich wie folgt auf:

 

Erste Stelle: M = Mofa, C = Moped

Zweite Stelle: 7 = 17“-Räder, 9 = 19“-Räder (Bei 16“-Rädern ist es trotzdem die 7)

Dritte Stelle: N = Starrgabel, Felgenbremse, Monogetriebe, E = Federgabel, Trommelbremse, Monogetriebe, V = Federgabel, Trommelbremse und Vario.

Vierte Stelle: Modellserie

Fünfte Stelle: Ist immer ein T,  das steht für „Telaio“, also Rahmen.

 

Die Motortypen wie zum Beispiel C1M, M1M, SI1M etc. enden immer mit einem M, was für "Motore" steht. Eine Übersicht der Motortypen findet ihr hier:

Piaggio Motortypen
Motortypen Piaggio Mopeds alle.pdf
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Die erste Ciao 1967

 

Die erste Ciao hob sich natürlich durch die moderne Form von der Konkurrenz ab, zu dieser Zeit sahen die Mopeds ja meist noch klassisch aus (aufgesetzter Tank mit Rohrrahmen) und hatten auch konventionelle Technik mit Kettenantrieb. Es gab sie mit Starr- oder Federgabel (geschobene Kurzschwinge), mit 17“- oder 19“- Rädern und mit Mono- oder Variogetriebe. Die frühen Modelle hatten einen Benzinhahn ohne Reservestellung und einen kleineren Tankeinfüllstutzen (28mm). Der Sattelbezug war aus Hartplastik, die Lenkerhebel waren spitz zulaufend, die Kunststoffteile waren hellgrau und der Lenker war noch wie ein Fahrradlenker inclusive einem kurzen Vorbau. Das vordere Schutzblech war zusätzlich noch mit seitlichen Streben oberhalb des Schwingenkopfes an der Gabel befestigt. Die 19"- Modelle hatten vorn und hinten je 32 Speichen.

Der Tankinhalt betrug 2,8l, das Gewicht lag bei ca. 40kg.

Der Aufkleber auf dem Tank hatte bei den 17“-Modellen einen blauen Schriftzug, der der 19“- Modelle einen roten. Der Scheinwerfer war noch rund und der Piaggio Schriftzug auf den Seitenteilen war erhaben. Die ersten Modelle mit der Kurzschwinge vorn hatten noch einen anderen Aufbau der Federung (siehe Bild unten).

Alle Modelle vor der Einführung des Modells „SC“ hatten eine eckige Sattelstütze. In Deutschland wurden die Modelle ohne Federung als "Ciao A" angeboten, die mit Federung als "Ciao L". Die Motortypen waren M1M für das Mofa und C1M (später C2M) für das Moped.

Bei frühen Ciao Modellen bestand die Gebläsehaube am Zylinderkopf noch aus Blech und wurde im Laufe der Produktion gegen eine Haube aus Kunststoff ersetzt die eine Führung für den Gaszug enthielt.

Hier ist die erste Ausführung der Kurzschwinge zu sehen die bei den ersten Ciao und der Boxer 1 verbaut wurden.

1969 Ciao Special

 

Die Ausstattung der Ciao verbessert sich. Es gibt ein Lenkschloss und eine Chromleiste am Tank, der Sattel ist gepolstert, der Benzinhahn bekommt eine Reservestellung (0,5 Liter), der Tankeinfüllstutzen wird grösser (32mm) und es wurde der legendäre V-Lenker eingeführt auf dem das Piaggio Logo befestigt war. Der Scheinwerfer war nun rechteckig. Bei der Ciao „S“, erkennbar an einem Aufkleber unter dem Rücklicht, wurden Weisswandreifen aufgezogen und die Seitenteile, Scheinwerfer und der Tankverschluss waren elfenbeinfarben. Lenkergriffe und Werkzeugkasten hingegen waren schwarz. Die Ciao Special hatte einen verchromten Auspuff.

 

1970 Ciao L (Lusso)

 

Die Ciao wird weiter verbessert. Jetzt gibt es Schutzbleche aus Edelstahl die später dann aber lackiert waren. Das vordere Schutzblech bekam einen Spritzschutz aus Gummi und der ebenfalls legendäre „Ochsenkopf-Lenker“ wurde eingeführt. Nun gab es einen anderen Scheinwerfer von CEV in schwarz damit ein Tacho nachgerüstet werden konnte. Tankverschluss, Griffe und Seitenverkleidung waren schwarz, der Lichtschalter befand sich nun beim Gasgriff und der Dekompressionshebel am Lenker wird deutlich kürzer.

Es wurden aber immer noch Weisswandreifen verwendet.

 

1970 Ciao R (Rinnovato)

 

Die Ciao „R“ hat kein Lenkschloss und keine Chromleiste am Tank, Reifen und Auspuff sind wieder schwarz. Bei frühen Modellen der Ciao R wurde teilweise wieder der graue runde Scheinwerfer montiert, vorgesehen ist aber nun ein eckiger grauer Scheinwerfer inclusive Lichtschalter, dafür wandert der Hupenknopf (nicht für deutsche Modelle) an den Gasgriff. Lenkergriffe, Seitenverkleidungen und Tankdeckel wurden nun wieder hellgrau. Allerdings gab auch eine Ausführung bei der alle Kunststoffteile elfenbeinfarbig wie bei der „Special“ waren. Die R-Modelle hatten eben falls unter dem Rücklicht einen Aufkleber, nur eben mit einem „R“. Der vordere Kotflügel wurde etwas kürzer und schliesst nun unten mit der Unterkante des Zylinderkopfes ab. Die seitlichen Streben für das vordere Schutzblech sind nun unterhalb statt oberhalb des Schwingenkopfes angeschraubt. Ich habe aber auch schon eine originale ´73er Ciao gesehen bei der die Schutzblechstreben noch oberhalb des Schwingenkopfes angebracht waren. Bei Piaggio gab es eben nichts was es nicht gab. Ich sehe immer wieder solche "Mischformen" bei denen aber kein Zweifel daran besteht dass es original ist. Eventuell wurde aber auch mal nach einem Unfall die Gabel nebst Schutzblech erneuert und die Teile stammten aus dem Altbestand.

 

1971 Ciao SC (Super Confort)

 

Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist die neue Sattelfederung. Hierfür gibt es eine Art Schwinge unter dem Gepäckträger. Der Sattel ist nun über eine runde Sattelstütze mit dieser Schwinge verbunden und eine kräftige Feder, die vorn unterhalb des Gepäckträgers / Sattels mit einer Kunststoffverkleidung geschützt wird sorgt neben den Federn im Sattel für eine zusätzliche Federung. Nun befindet sich, wer hätte es gedacht, unterhalb des Rücklichts ein Aufkleber „SC“.

Frühe SC-Modelle haben noch den CEV-Scheinwerfer, später folgte der SIEM-Scheinwerfer. Dieser war dunkelgrau, wie auch die übrigen Kunststoffteile wie Seitenverkleidungen und Tankverschluss.

Nach meinem Kenntnisstand hatten nur die deutschen SC-Modelle Edelstahlschutzbleche.

 

1972 Ciao Arcobaleno (Regenbogen)

 

Die Form der Seitenteile ändert sich leicht, sie sind oben am Tank nicht mehr rund sondern nach hinten etwas abgeflacht. Die Farbe der Kunststoffteile ändert sich ebenfalls mal wieder, jetzt sind sie hellgrau.

Nun wird am Steuerkopf ein Taschenhaken montiert und der Schriftzug am Tank ändert sich von der Schnörkelschrift in Druckschrift. Die Räder ändern sich ebenfalls, jetzt hat das Vorderrad 28 Speichen und das Hinterrad 36 Speichen. Der Spritzschutz am vorderen Schutzblech entfällt, das Keilnutgetriebe wird durch das Getriebe mit Vielzahnwelle ersetzt. Fragt mich bitte nicht was die Bezeichnung "Regenbogen" soll, keine Ahnung.

 

1972 Ciao SC Arcobaleno

 

Die Kunststoffteile wechseln von dunkelgrau wie bei der ersten SC nun auch hier zu hellgrau, nur die Kunststoffabdeckung für die Sattelfederung bleibt dunkelgrau. Auch hier ändert sich der Schriftzug am Tank wie bei der „normalen“ Arcobaleno. Auch die übrigen Neuerungen die schon unter der „normalen“ Arcobaleno aufgeführt wurden finden nun hier Einzug.

 

1974 Ciao Erre 2

 

Die Ciao wird deutlich modernisiert. Die Kunststoffteile sind nun in einem metallisierendem Hellgrau gehalten, die Lenkergriffe sind aber schwarz. Der Lenker ändert sich und hat jetzt eine U-Form und ist im Gegensatz zum „Ochsenkopf-Lenker“ gerade gehalten. Die Bremshebel erhalten an der Spitze nun eine „Kugel“ wie sie auch bei anderen Mopeds dieser Zeit eingeführt wurde um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Die Zündspule wird nun unter der rechten Seitenverkleidung befestigt. Beim Modell SC ist nun auch die Verkleidung der Sattelfeder identisch mit den restlichen Kunststoffteilen. Am vorderen Schutzblech fallen die seitlichen Befestigungsstreben weg und es wird wieder der Spritzschutz am unteren Ende des vorderen Schutzbleches angebracht, die seitlichen Streben am hinteren Schutzblech entfallen

Ab 1978 befindet sich der „Ciao“ Schriftzug auf den Seitenteilen und auf den Tankemblemen steht nun „Piaggio“, bei einigen Modellen aber auch „Vespa“.

Späte SC hatten schon die 4-Speichen Gussräder und es gab auch "Luxusmodelle" mit Blinkanlage. 1974 kostete eine Ciao-A 699 DM, eine Ciao-L 779 DM und eine Ciao-SC 849 DM.

Immerhin kostete damals eine Zündapp 442 schon 959 DM.

1976 Die Ciao bekommt jetzt 16"-Räder

1979 Ciao P / PX

 

Erneut wird die Ciao modernisiert, allerdings deutlicher als bisher. Jetzt kommen 16“ 4-Speichen Gussräder zum Einsatz, die Schwinghebel der Gabel werden etwas länger und die Abmessungen der Gabel ändern sich etwas. Die Griffarmaturen sind nun schwarz und die Hebel aus Kunststoff. Die Farbe der Kunststoffteile ändert sich in dunkelgrau. Es wird ein neuer Scheinwerfer verbaut und auch das Rücklicht ändert sich, es ist jetzt rechteckig und wechselt seine Position vom Schutzblech an den Gepäckträger. Der Sattel ändert seine Form, die Satteldecke sieht jetzt dreiteilig aus. Neue Pedale ersetzen die bisher verwendeten Fahrradpedale. Auch das Trittbrett ändert sich, es ist nun an einer Lasche am hinteren Schutzblech befestigt, hat eine gerippte Form und links eine Aussparung für den Choke der nun nicht mehr herunter- sondern seitlich hineingedrückt werden muss. Auch die Form des Gepäckträgers ändert sich, dadurch ist das Werkzeugfach jetzt auch geändert. Ab 1986 gibt es bei der Ciao das „Ecology System“ um den niedrigen Grenzwerten beim Schadstoffausstoss Genüge zu tun. Die Chromleiste am Tank wird im Laufe der Produktion durch eine breite schwarze Gummileiste ersetzt. Der Chokehebel ist nun links unter dem Trittbrett statt rechts zwischen Seitenverkleidung und Trittbrett zu finden und die rechte Seitenverkleidung hat nun logischerweise keine Aussparung mehr für den Chokehebel. Unterhalb des Sattels gibt es nun einen abschliessbaren Taschenhaken. Die Aussparung für das Emblem am Tank wurde grösser und die Position der Knebel zur Befestigung der Seitenteile änderte sich, der mittlere Knebel der rechten Verkleidung wanderte weiter nach vorn.

Ab ca. 1988 wird das Lenkschloss am Steuerkopf mit einer „Nase“ aus Kunststoff verkleidet, diese „Nase“ und die Seitenteile werden in der Farbe des Rahmens lackiert. Die Preise betrugen 1981 für eine Ciao-P 1.050 DM, für eine Ciao-PX 1.180 DM und für eine Ciao-SC mit Blinkanlage musste man 1.410 DM berappen.

Im Jahr 1996 kostete die Ciao-P dann 1.695 DM und die PX kostete 1.995 DM.

 

1988 - 1992 Ciao FL

 

1988 erschien die Ciao FL (Face Lift) mit geändertem Erscheinungsbild. Bei dieser Version bekam die Ciao eine in Kunststoffverkleidung um das Lenkschloss in Rahmenfarbe. Jetzt waren die Hebel aus schwarzem Plastik un der Dekompressionshebel war anders angebracht und kleiner.

1990 Ciao Italia 90

 

Sondermodell zur Fussball WM 1990. Hierbei handelte es sich um ein Modell PX in blau mit weissen Kunststoffteilen und speziellem Dekor.

1992 - 1994 Ciao FL 2

 

Ab 1992 gab es dann die Ciao FL 2 die sich vor allem durch die mattschwarzen Seitenverkleidungen, Werkzeugfach und Scheinwerfer von der Ciao FL unterschieden hat. Der Hupenknopf wr jetzt quadratisch und gelb.

1994 - 1996 Ciao FL 3

 

1994 kam dann die FL3. Jetzt waren die Bremsgriffe glatt und die Armaturen hatten Löcher für die Montage für Rückspiegel. Die Griffgummis waren jetzt eckig.

1996 Ciao C03 (Mix)

 

Die Ciao gibt es nun mit Getrenntschmierung. Der Öltank befindet sich unterhalb des Gepäckträgers, dadurch ändert sich auch dessen Form. Die Ölleitung führt über ein im hinteren Kotflügel angebrachtes Rohrstück zur Ölpumpe die sich am rechten Motorgehäuse befindet. Das Rücklicht wird dem geänderten Gepäckträger angepasst und wird rundlicher in der Form. Seitlich am Öltank sind längliche orangefarbene Reflektoren angebracht. Die Ciao Mix kommt mit geschwungenen 3-Speichen Gussrädern in 16“ daher, der Krümmer hat aufgrund der Ölpumpe am Motor eine etwas andere Form. Der Scheinwerfer ist eher rundlich, die Kunststoffteile sind schwarz. Das Werkzeugfach befindet sich unter dem Sattel. Die Mix bekam dann auch eine elektronische Zündung verpasst. Die Form der Seitenverkleidung wird etwas runder. Der Chokehebel war nun rot statt grau.

In Deutschland gab es die Mix nach meiner Kenntnis nur in der Mofa-Version.

Die Ciao Mix konnte sich nicht durchsetzen und ist nicht sehr beliebt. Bedingt durch die kurze Bauzeit sind manche spezifischen Ersatzteile sehr rar und teuer. Die Mix gab es auch als Sondermodell "Teen" (siehe unten).

 

1997 Ciao 30th Anniversary

 

Dieses Ciao Sondermodell gab es nur 1997 zum Anlass der 30-jährigen Produktion der Ciao. Es war eine Ciao P mit den Seitenteilen der Ciao Mix

 

1999 Ciao C24 (MY99) Euro 1

 

Die Ciao C24 hat den Code ZAPC24 und reiht sich damit wie bereits schon die Mix in die neuen Produktionscodes ein. Die Farbe der Kunststoffteile ist dunkelgrau, das Trittbrett bekommt eine Art „gepunktete“ Oberfläche. Der Gepäckträger ändert sich erneut da die gefederte Sattelstütze nun eckig ist und damit ändert sich auch die Form der Kunststoffverkleidung für die Feder.

Der Taschenhaken unter dem Sattel ist jetzt schwarz und nicht mehr abschliessbar.

Der Tankschriftzug ändert sich, er ist nun wieder geschwungen und „gummiert“ und in rot und gold gehalten. Das Rücklicht ist wie bei der P/PX nur rundlicher und hat an den Seiten runde orangefarbene Reflektoren. Die C24 hat eine Schnarre (Hupe) mit dem Hupenknopf am Gasgriff und es gab jetzt ein Bremslicht. Verbaut sind Chromspeichenräder, im Ausland gab es aber auch Modelle mit den geschwungenen 5-Speichen Gussrädern. Auch am Motor wurde weitergearbeitet, der Motortyp lautet jetzt C241M und hat eine elektronische Zündung und erfüllte die Euro 1 Abgasnorm.

Die Tretwelle änderte sich und die Pedalarme wurden nun mit Muttern anstatt Spannkeilen befestigt. In Deutschland war die C24 meines Wissens nach nur in schwarz erhältlich.

In Italien gab es eine Mischversion zwischen der C24 und C31. Die Optik war von der C24, jedoch war dort bereits der Motor der C31 mitsamt dem Katalysator verbaut. Dort hatte diese Version dann die geschwungenen 5-Speichen Gussräder und es waren auch mehrere Farben erhältlich.

2003 Ciao C31 Euro 2

 

Die C31 ist das letzte Modell der Ciao und wurde bis 2006 gebaut. Aufgrund der Schadstoffnorm Euro 2 wurden diverse Anpassungen am Motor nötig. Der Motor hatte eine elektronische Zündung, einen geänderten Motorblock, Auspuff mit Katalysator, einen Muldenkolben und kleineren Vergaser um die Euro 2 Abgasnorm zu erfüllen. Somit passen Auspuff und Zylinder nicht von älteren Modellen. Ausserdem gab es auch Auflagen vom Gesetzgeber das Tuning zu erschweren.

Bei der C31 wurde ein grösseres Rücklicht wieder am Schutzblech montiert und es verfügte über ein Bremslicht. Die länglichen orangefarbenen Reflektoren wurden nun am Schutzblech unterhalb des Sattels montiert, am Tank befand sich der Schriftzug „Catalyzed“ unterhalb des nun aus Aluminium bestehenden „Ciao“ Schriftzuges. Am hinteren Schutzblech zwischen Trittbrett und Sattel befand sich ein Aufkleber „Euro 2“. Der Auspuff hatte ein mattschwarzes Hitzeschild an der Seite.

Sondermodell Ciao Teen

 

Als Sondermodell gab es dann auch noch das farbenprächtige Sondermodell Teen.

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© Sebastian Namyslik